Am 9. November 2024 fand der 4. Niederschlesische Frauenkongress in Wrocław. Eingeladen hatten verschiedene regionale Frauenräte aus Polen sowie die Stadt Wrocław. Auch das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Wrocław gehört zu den Organisator*innen, sodass auch als Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) als Mitveranstalterin beteiligt war und natürlich auch sächsische aktive Frauen an den Podien beteiligt wurden. Insgesamt verzeichneten die Organisator*innen ca. 800 Teilnehmende am Niederschlesischen Frauenkongress im Breslauer Kongresszentrum an der Jahrhunderthalle – ein voller Erfolg!
Der Niederschlesische Frauenkongress ist auch in diesem Jahr ein einzigartiges Treffen für alle gewesen, die sich für Gleichberechtigung und Frauenrechte einsetzen. Der Kongress ist ein Ort, an dem Frauen, Aktivistinnen und NROs zusammenkommen, um die wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit zu diskutieren.
Während des diesjährigen Kongresses wurden folgende Themen besprochen, die unser aller Leben bestimmen:
- Lohngleichheit und der Kampf für die Rechte der Frauen auf dem Arbeitsmarkt,
- Politische Teilhabe von Frauen – von der Kommunalverwaltung bis zur großen Politik,/Frauengesundheit, Mutterschaftsvorsorge und reproduktive Rechte,
- Jugendselbstmordprävention und psychische Gesundheit von Kindern,
- Frauen im Angesicht globaler Krisen – bewaffnete Konflikte, Klimakatastrophen, Migration,
- Frauen in den neuen Technologien – Chancen und Herausforderungen der heutigen Welt.
Auch der Landesfrauenrat Sachsen e.V. war auf dem Niederschlesischen Frauenkongress anwesend. Unsere – inzwischen – ehemalige Vorsitzende Susanne Köhler (Rechtsanwältin) war als Diskussionsteilnehmerin auf den Kongress eingeladen worden. Für das Podium zu Femiziden war ebenfalls die deutsche Journalistin Julia Cruschwitz eingladen worden. Sie ist Mitautorin des Buches »Femizide, Frauenmorde in Deutschland«, das 2022 erschienen ist. Für das Buch haben die Autorinnen mit Personen aus Wissenschaft und Forschung, Kriminologie, Polizei, Sozialarbeit und Justiz, mit Überlebenden, Zeugen und Angehörigen gesprochen und wissenschaftliche Studien analysiert. Gemeinsam mit Susanne Köhler (auch Vorsitzende des Sächsischen Landesverbandes des deutschen Juristinnenbundes e.V.), Katarzyna Kotula, Ministerin für Gleichstellung Polens und Joanna Gzyra-Iskander, Beauftragte zur Prävention gegen Gewalt an Frauen der polnischen Stiftung Feminothek diskutierte Julia Cruschwitz Femizide als gesamtgesellschaftliches Problem und Wege, Frauen besser vor männlicher Gewalt zu schützen. Die bekannte polnische Richterin Anna Maria Wesołowska war ebenfall Teil des Podiums und betonte, dass sie auf Bildung in Schulen setzt, damit Kinder von früh auf lernen, dass Gewalt in Beziehungen keinen Platz haben darf. Susanne Köhler resümiert: der Niederschlesische Frauenkongress war eine sehr gelungene Veranstaltung, die wir nutzen konnten, um Kontakte zu pflegen, zu vertiefen und natürliche neue zu knüpfen. Wir kommen gerne wieder!