Der Landesfrauenrat Sachsen e.V. hat am 26. Oktober 2023, 10-12:30 Uhr zu einer deutsch-polnischen Online-Konferenz eingeladen, die den Titel „Grenzüberschreitende Gleichstellungsstrukturen in Niederschlesien und Sachsen“ trug.
Die Konferenz diente in erster Linie dazu, in die Gleichstellungsarbeit in Niederschlesien und Sachsen einzuführen und grenzüberschreitende Gleichstellungsstrukturen zu verbinden. Ziel dieser Konferenz sollte also der Austausch von Perspektiven, Expertise und der Ausbau eines grenzüberschreitenden Netzwerks der Gleichstellungsarbeit sein, auf das wir in der Zukunft gemeinsam aufbauen wollen.
Wir möchten in der Zukunft immer weiter grenzübergreifende Vernetzungsangebote schaffen, sodass wir uns in Niederschlesien und Sachsen in unseren Strukturen und Kämpfen unterstützen, verbinden und stärken können. Wir hatten dafür tolle Gäste eingeladen. Was wir von ihnen lernen konnten, lest ihr weiter unten:
- Susanne Köhler (Vorstandsvorsitzende des LFR Sachsen) eröffnete die Online-Konferenz mit ihrer Begrüßung und einem Aufruf zur gleichstellungspolitischen Vernetzung. Sie wies außerdem darauf hin, dass der LFR Sachsen ebenfalls mit der Tschechischen Republik in Kontakt treten wird, um die Gleichstellung gemeinsam voranzutreiben.
- Martin Kremer (Deutscher Generalkonsul in Wrocław) appelierte in seinem Grußwort an alle Teilnehmenden, den Blick auf strukturelle Ungleichheiten in der Gesellschaft zu lenken und gegen diese Vorzugehen. Er prach sich dafür aus, immer wieder in den gemeinsamen Austausch zu treten und best practices auszutauschen.
- Dr. Andrea Blumtritt (Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung) zeigte sich in ihrem Grußwort erfreut über den Ausgang der polnischen Parlamentswahlen. Sie betonte, dass das polnische zivilgesellschaftliche Engagement sie inspiriere. Niederschlesien und Sachsen können weiterhin voneinander lernen.
- Jennifer Ramme (Unabhängige Wissenschaftlerin) sprach in ihrem Einführungsvortrag rechte Sexualpolitiken in Deutschland und Polen und gan uns spannende Hintergründe zu antifeministischen Tendenzen in beiden Ländern. Ramme wies darauf hin, dass die frauenpolitischen Proteste in Polen die Dichotomie zwischen „Volk/Elite“ verändert, oder gar schwächer werden lassen. In Polen sei außerdem ein kulturelles Mainstreaming des Feminismus zu beobachten. Neue Verbündete finden Frauen seit den Protesten häufiger in Männern und Jugendlichen.
- Dr. Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dresden) sprach in ihrem Vortrag über ihre Arbeit als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dresden. Besonders spannend waren hier auch die rechtlichen Voraussetzungen, die die Stadt für die Position der GSB schafft. Wichtig ist hier, dass die GSB in Dresden dem Oberbürgermeister beigeordnet, jedoch nicht untergeordnet ist – ein sehr wichtiges Detail. Dr. Stanislwa-Kemenah verwies auf ihren Fokus zur Anti-Gewatarbeit in der Stadt Dresden.
- Alina Szeptycka (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wrocław) betonte in ihrem Vortrag die Wichtigkeit der Beibehaltung europäischer Werte, der Demokratie und die Stärkung von Frauenrechten in Polen. Sie sprach ebenfalls über ihre Koordinierungsfunktion in der Umsetzung der aktualisierten Europäische Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene von 2022.