Am 24. August 2024 wurde feierlich der 40. Frauenort in Sachsen eingeweiht. Die Tafel erinnert an die Pionierin der beruflichen Krankenpflege und Mitbegründerin des Roten Kreuzes in Sachsen, Marie Simon.
Marie Simon wurde 1824 in Doberschau geboren und entdeckte schon als junge Frau durch Hospitationen in Krankenhäusern ihre spätere Berufung. Bei späteren Einsätzen im Krieg versorgte sie hunderte Verwundete und Kranke mit lebensrettenden Maßnahmen. Gemeinsam mit Kronprinzessin Carola gründete sie 1867 den Albert-Verein und bildete Albertinerinnen aus. Um die Krankenpflege zu professionalisieren und als Berufszweig zu etablieren, gründete Marie Simon zudem eine Heilstätte für Invalide und Kranke in Dresden-Loschwitz. Ihr unermüdlicher Einsatz in der humanitären Hilfe leistete einen entscheidenden Beitrag für die Gründung des Roten Kreuzes in Sachsen.
Im ehemaligen Geburtshaus Marie Simons lud die Gemeinde Doberschau zu einem großen Fest ein. Anlässlich Marie Simons 200. Geburtstages begrüßte der Bürgermeister der Gemeinde, Alexander Fischer, zahlreiche geladene Gäste zu einem Kaffeetrinken. Ein umfangreicher Vortrag von Jürgen Helfrich, Autor der jüngst erschienenen Biografie Marie Simons, wurde die Lebens- und Wirkungsgeschichte Marie Simons ausführlich vorgetragen. Im Anschluss wurde unsere frauenorte sachsen-Tafel feierlich eingeweiht. Das Projekt frauenorte sachsen stellte Friederike Berger, Mitglied im Fachbeirat frauenorte sachsen, vor. Thomas Klemp, Historiker beim Deutschen Roten Kreuz und Autor des Tafeltextes, betonte noch einmal die historische Bedeutung Marie Simons für den Berufszweig der Krankenpflege. Zum Abschluss wurde auf dem Alten Dorfplatz in Doberschau ein großes Denkmal zu Ehren Marie Simons eingeweiht. Alles in allem eine sehr gelungene Veranstaltung, die dazu beiträgt, die Verdienste dieser außergewöhnlichen Frauen nachhaltig zu erinnern.