In ihrem herausragenden Debütroman geht Anne Korth der Frage nach, ob ihre Protagonistin nach einer erlebten Gewalterfahrung wieder in eine Gegenwart zurückfinden kann, in der die Liebe nicht mehr Ort einer möglichen Bedrohung ist und ein Schatten eben
nur dieser dunkle Bereich neben dem eigenen Körper, wenn er im Licht steht.
Marie verbringt die Semesterferien mit ihrer besten Freundin. In der Bibliothek trifft sie Robert, den sie mehrere Tage beobachtet, bevor sie ihm ihre Handynummer in den Fahrradkorb legt. Robert meldet sich, doch über der sich entwickelnden Liebe liegt ein
Schatten, der Marie verfolgt, der vorbeihuscht, der kommt, um sie zu holen. Marie erzählt Robert von ihrer vorangegangenen Beziehung zu K. und dem Übergriff. Wenn sie Robert küsst, kommt ihr K. in den Sinn. Und da ist noch jemand anwesend, anfangs geisterhaft,
körperlos: ein Ich, das sich selbst als Erzählerin der Geschichte von Marie bekannt macht und den Verlauf der Liebesgeschichte des jungen Paares in protokollartigen Episoden schildert.
ANNE KORTH, geboren 1994, lebt in einem Dorf bei
Köln; studierte Philosophie, Germanistik, Literarisches
Schreiben sowie Sprachkunst in Potsdam, Leipzig und
Wien.