Mit der Autorin Grit Lemke
Hoyerswerda – einst DDR-Musterstadt, in der morgens die Eltern in Schichtbussen davonrollten und die Kinder in einem Kollektiv aufwuchsen – erlangte durch die rassistischen Ausschreitungen 1991 traurige Berühmtheit. In ihrem dokumentarischen Roman (erschienen 2021, Hans-Fallada-Preis 2024) verschränkt Grit Lemke die Stimmen der Kinder von Hoy zu einer mitreißenden Oral History und gibt einer Generation Gehör, für die „Traum und Trauma“ dicht beieinanderlagen. Sie versammelt Gespräche mit Freund:innen und Familie und erzählt von ihrem eigenen Leben als Teil einer proletarischen Boheme um Gerhard Gundermann, die sich nachts im Kellerclub trifft und tagsüber malocht. Als nach der Wiedervereinigung Neonazis das erste Pogrom der Nachkriegszeit verüben, bleibt die Kulturszene tatenlos. Danach ist nichts mehr, wie es war. „Eines der besten Bücher über den Osten“ (mdr) Bestseller in FOCUS, stern & Börsenblatt, SPIEGEL-Bestseller.
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