Die Frauenarbeit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens exponierte am 8. Oktober 2021 auf ihrer Frauenkonferenz in Dresden die Themen des ersten deutsch-deutschen Frauenkongresses1990.
Den Fachtag eröffneten Staatssekretärin Dr. Gesine Märtens (Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung) und Oberlandeskirchenrätin Margrit Klatte (Ev.-Luth. Landeskirchenamt) mit Grußworten.
Anschließend gab Dr. Jessica Bock in ihrem Impulsvortrag zu „Deutschland (k)ein Schwesterland? Frauenbewegung 30 Jahre später – Möglichkeiten und Grenzen von Frauensolidarität heute“ eine zeitliche Einordnung der Frauenbewegungen in Ost und West im Rahmen des deutsch-deutschen Frauenkongresses 1990. Sie beschreibt, den schleppenden Annäherungsprozess der beiden Frauenbewegungen, denn obwohl sich die Ost- und Westfrauen in den meisten Punkten einig waren, blieben zum einen Frauen mit Migrationshintergrund unterrepräsentiert und zum anderen konnte keine Einigkeit zu den Themen Teilzeitarbeit, Pornografie und Häusliche Gewalt gefunden werden. Auch heute würde sich dieses Bild fortsetzen. Damalige Missverständnisse seien bis heute nicht aufgearbeitet und unterschiedliche Machtverhältnisse zwischen Ost und West bestünden nach wie vor. Frau Dr. Bock plädierte dafür, eine gesamtfeministische Geschichte zu erzählen.
Anschließend teilten sich die Teilnehmerinnen in die unterschiedlichen Workshops auf, wo gemeinsam mit Expertinnen aus Politik und Wissenschaft debattiert wurde. Im Podium wurden die Ergebnisse zusammengetragen. In dem abschließenden Gottesdienst motivierte Pfarrerin und Beirätin Annette Kalettka einen Vergleich des Formates mit den Frauenbewegungen der ersten Christengemeinden.