10.12.2024 16:30 -
10. 12. 2024 20:00

Lila Villa, Kaßbergstraße 22, Chemnitz

kostenfrei

Das Frauenzentrum „Lila Villa“ erhält die Menschenrechtstafel

Die feierliche Übergabe findet am 10. Dezember um 16:30 Uhr in der Lila Villa, Kaßbergstraße 22 statt. Die UN-Kampagne „Orange the World“ macht seit 1991 auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam: vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte. Am diesjährigen Tag der Menschrechte wird durch den sich in Gründung befindlichen Soroptimist International Club Chemnitz, um 16:30 Uhr eine Menschrechtstafel an das Frauenzentrum „Lila Villa“ verliehen. Die Menschenrechtstafel nimmt Bezug auf die ersten drei Artikel des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. In Artikel 1 steht: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. In Artikel 2 werden unter anderem die freie persönliche Entfaltung und die körperliche Unversehrtheit jedes Menschen durch den Staat garantiert. In Artikel 3 bürgt die Bundesrepublik für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Das sind zentrale Anliegen von Soroptimist International. Der Club setzt sich in einem weltweiten Netzwerk berufstätiger Frauen für die Selbstbestimmung von Frauen und Mädchen ein, für Gleichberechtigung, für den Zugang zu Bildung und gegen Gewalt an Frauen. Die Menschrechtstafel wird seit rund zehn Jahren bundesweit von den Soroptimist-Clubs verliehen. Empfänger sind Schulen, Institutionen und Vereine. In Chemnitz ist es die zweite derartige Verleihung.

Das Frauenkulturzentrum Lila Villa des AkCente e.V. ermöglicht Menschen aller Geschlechter die aktive Mitgestaltung von Kultur, Politik, Gesellschaft, Bildung und Kunst durch verschiedene Beteiligungsformate mit dem Fokus auf Frauen.

Menschen aus der Chemnitzer Stadtgesellschaft finden dort Raum und Zeit für Ausstellungen, Lesungen, politische Portraits aber auch für Kurse und Workshops im musikalischen, künstlerischen, literarischen und ganz alltagspraktischen Bereich.

Die Lila Villa zielt auf gelingende Inklusion von Frauen aus verschiedenen Generationen.

 

Im Anschluss an die Verleihung findet um 18.00 Uhr eine Lesung und ein Gespräch von Ulrike Uhlig über Jenny Erpenbeck statt.

Jenny Erpenbeck ist in aller Munde. Sie wurde wiederholt für den International Booker Prize nominiert – für ihr Buch „Kairo“. Dort erzählt sie von der privaten Verbindung von Katharina und Hans in den letzten Jahren der DDR. Sie sind beide auf der Suche nach Wahrheit zwischen den gesagten Worten – so, wie es in der DDR eine Kunstsprache gegeben hat, die das Lesen zwischen den Zeilen erforderte. Eine Doppelbödigkeit in der Sprache, die im privaten Leben der beiden ebenso wie im politischen ihren Tribut gefordert hat. Ein Staat verschwindet, ein Wertesystem geht unter – ebenso wie die Beziehung der beiden.

Ulrike Uhlig, Germanistin und Kunstpädagogin, wird Jenny Erpenbeck vorstellen, über ihre Bücher sprechen, zur Diskussion einladen.