Wie wir uns anziehen wird oft als Banalität abgetan, hat aber doch große Bedeutung: Unsere Kleidung ist Ausdruck von Individualität und Identität. Kleidung formt nicht nur unseren Körper, sondern auch die Wirkung, die wir auf andere Personen haben. Die Textilindustrie ist eine der wirtschaftlich stärksten Branchen. Schnell wechselnde Modetrends animieren zum Kauf von Fast Fashion. Das hat starke Auswirkungen auf unser Konsumverhalten und nicht zuletzt auf die Umwelt. Diese Problematik wurde bereits vor über 100 Jahren im Kontext der Reformmodebewegung diskutiert. Weltweit, und auch in Deutschland, gründeten sich in der Zeit um 1900 von Frauen* getragene Vereine, die sich für die Verbesserung der Frauenmode stark machten. Auch in Dresden gab es einen Ortsverein, der die Stadt zeitweise zum Zentrum der Bewegung im Deutschen Kaiserreich machte.
In unserem Workshop wollen wir über den nahezu unbekannten historischen Dresdner Verein für Verbesserung der Frauenkleidung informieren und uns von dessen Akteurinnen* inspiriert mit unserer Kleidung auseinandersetzen. Was tragen wir und warum? Dafür wollen wir das Bewusstsein schärfen und dazu einladen, die Kleidung, die wir bereits haben, mehr wertzuschätzen. Du hast löchrige Lieblingsstücke, von denen du dich noch nicht trennen kannst? In deinem Kleiderschrank liegen ganz unten vergessene Lustkäufe, die du nie trägst? Bring deine (gewaschene) Kleidung mit und wir schauen, wie du sie individuell reparieren oder upcyclen kannst!
Material zum Flicken oder Aufhübschen stellen wir, gerne kannst du auch deine Stoffreste und Garne mitbringen. Näh-Erfahrung brauchst du nicht unbedingt.
Zur Anmeldung und mehr Informationen gelangen Sie hier: https://frauenstadtarchiv.de/veranstaltung/visible-mending-upcycling-loecher-stopfen-in-schoen-kleidung-und-nachhaltigkeit-in-der-reformmodebewegung-um-1900-vs-heute/