…„Text, Bild & Stein: Sie erzählen uns unsere Geschichte. Rückmarsdorf 2023“ über das Leben von Menschen in der Zeit der Bandkeramik, die vor 7.000 Jahren auch in Rückmarsdorf ein Zuhause hatten – mit CHRISTINE RIETZKE. Eine Veranstaltung des Frauenkultur Leipzig e.V.
In Rückmarsdorf wurde menschliche Sesshaftigkeit ab 5.000 v.u.Z. nachgewiesen, in der Zeit der sogenannten „Glockenbecher Kultur“. Eine der bekanntesten Forscherinnen zu dieser Phase war die litauische Archäologin Mariia Gimbutas. 1950 wurde sie als Archäologie- Dozentin an die Harvard-Universität berufen. Sie entwickelte die These, nach der im Bereich zwischen Kaukasus, Wolga und Ural schon früh Pferde domestiziert wurden. Die dadurch entstandene hohe Mobilität erlaubte den Menschen nach klimatischen Veränderungen im Kaukasus nach neuen Weide- und Lebensgebieten Richtung Westen zu suchen. Gimbutas und andere Forscher:innen gehen anhand unterschiedlichster Funde davon aus, dass im frühen „Alteuropa“ zwischen den Geschlechtern ausgewogene matrilineare Gesellschaftsformen existierten. Durch die Ausbreitung indoeuropäischer Gruppen zwischen 4.300 und 2.800 v.u.Z. kam es zu gesellschaftlichen Veränderungen in den alteuropäischen Agrarkulturen; es wurden Prozesse eingeleitet, die zur Etablierung aristokratisch zu nennender Oberschichten führte. Diese Veränderung Europas findet sich archäologisch in der Glockenbecher-Kultur wieder… auch in Rückmarsdorf. Die Ideen dieser Forschungen vorzustellen, ist Anliegen des Vortrages.
Weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Programm des Frauenkultur Leipzig e.V. gibt es hier.