Zum Leben von Charlotte Wolff. Porträt der jüdischen Sexualforscherin, Autorin und Aktivistin
Charlotte Wolff (geb. 1897 in Riesenburg/Prabuty/ gest. 1986 in London), war Ärztin, Sexualwissenschaftlerin und Schriftstellerin – und sie veröffentlichte grundlegende Werke zur weiblichen Homosexualität. Die Tochter einer jüdischen Kaufmannsfamilie verlebte ihre Kindheit und Jugend in Gdańsk /Danzig. Nach ihrem Studium der Medizin, Philosophie und Psychologie in Deutschland und einer Tätigkeit in einer Klinik für Familienplanung, floh sie 1933 – nach massiver Bedrohung – vor dem Nationalsozialismus nach England. Dort widmete sie ihr Leben der Forschung, dem Schreiben und der therapeutischen Tätigkeit. Sie schuf sich einen internationalen Ruf durch die 1971 veröffentliche Studie „Love between Women“ (dt. „Die Psychologie der lesbischen Liebe“) und durch ihre 1977 veröffentliche Untersuchung über Bisexualität – die erste umfassende Studie zu diesem Thema überhaupt. Sie vertrat öffentlich die Meinung, dass Menschen freie Wahl in ihrer Sexualität haben müssen. Zudem führte sie einen regen Briefkontakt mit Christa Wolff, der erst 2004 veröffentlicht wurde. Die Lesung wird sich mit ihren Werken und Theorien beschäftigen, einzelne Texte lesen, über sie ins Gespräch kommen und die heutige Bedeutung ihrer Rolle in der Lesben- und queeren Bewegung erörtern.
Mehr Informationen stehen im Programm der Frauenkultur Leipzig.