Die Wunderblume „Leben“ – so bezeichnet die Kurzgeschichte „Schulfreundinnen“ 1901 die Vielzahl an Schicksalen und Sehnsüchten, die junge Frauen hatten. Autorin dieser Geschichte ist Elsa Asenijeff. Eine Wahlleipzigerin, die sich selbst mir ihrem Schicksal als Frau der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert nicht zufrieden geben wollte. Vielmehr strebte sie danach, ihr Leben eigenständig so zu gestalten, dass sie ihren Sehnsüchten nachgehen konnte. Und sie sehnte sich nach einem Leben in Lust, Liebe und Leidenschaft und fand dafür berührende Worte, die in ihrer Dringlichkeit auch noch heute unter die Haut gehen.
An die Schriftstellerin, die mit ihren Worten die Grenzen gesellschaftlicher und literarischer Konventionen sprengte, erinnert sich Leipzig heute kaum noch, dabei war sie in der städtischen Kunstszene in der Jahrhundertwende eine anerkannte Denkerin. Wir vom Bildungsprojekt fem/pulse wollen uns auf Spurensuche begeben und ihren Gedanken, ihren Sehnsüchten in ihren Texten nachgehen und schauen, was sie uns heute erzählen können. Die Veranstaltung ist dabei Teil der Reihe „Abendunterhaltungen der Louise–Otto–Peters–Gesellschaft e.V.“ im Jahre 2023 finanziert vom Kulturamt der Stadt Leipzig. In Anlehnung an die Abendunterhaltungen, die Frauenvereine im 19. Jahrhundert für die Bildung und den Austausch von Frauen organisiert haben, wollen wir in einem ungezwungen und offenen Rahmen Asenijeffs Worten in Form einer Lesung von Lydia Jakobi lauschen und durch eine kontextuelle Einordnung von Nane Pleger an ihr fast vergessene Leben erinnern.
Mehr zur Veranstaltung gibt es hier: https://www.louiseottopeters-gesellschaft.de/aktuelles/2023
Bild: Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e.V.